Foto: BRK Weißenhorn

Chronik der Bereitschaft Weißenhorn

Die nachfolgende Chronik gibt einen kleinen Einblick, wie aus dem Sanitätszug in Weißenhorn die heutige Bereitschaft Weißenhorn entstanden ist und welchen Aufgaben gemeistert wurden.
1935 - 1945 | Sanitätszug
Im September des Jahres 1935 hat Herr Dr. Veit, praktischer Arzt und Chirurg des Weißenhorner Stiftkrankenhauses, sowie Friseurmeister Karl Rembold die schon längst geplante Gründung eines Sanitätszuges in Weißenhorn Wirklichkeit werden lassen und für den 15. Oktober 1935 eine Gründungsversammlung anberaumt. Die Einladungen wurden unter der Hand mit Laufzetteln verteilt; der Besuch der Versammlung war wider Erwarten gut. Herr Dr. Veit begrüßte die Anwesenden und verdeutlichte die Notwendigkeit zur Gründung eines Rot-Kreuz-Zuges in Weißenhorn, Dr. Veit streifte kurz die Geschichte des Roten Kreuzes, sprach von seinem Gründer Henry Dunant und seinem Werk, das im Jahre 1859 begann. Ferner berichtete er über die heutigen Aufgaben des Roten Kreuzes sowie über dessen Gliederung, der Formation und der Ausbildung. Dann kam Dr. Veit auf die Weißenhorner Verhältnisse zu sprechen und nahm an, dass ein Sanitätszug sich aufstellen ließe, der eine Mindeststärke von vierzig Mann haben muss. Die Ausführungen von Dr. Veit wurden mit großem Beifall aufgenommen. Die anschließende freie Diskussion wurde unter großer Beteiligung lebhaft geführt. Nach Klärung verschiedener Fragen über Aufnahme, Ausbildung und sonstigen Leistungen wurde mit einer Liste zum freiwilligen Beitritt in den Sanitätszug geworben. Genau vierzig Männer trugen sich in die Liste ein; damit war der Sanitätszug Weißenhorn gegründet. 1936 - Erster Großeinsatz des Rot-Kreuz-Zuges In der Nacht vom 24. auf den 25. April 1936 wurde für den Regierungsbezirk Schwaben eine Verdunkelungsübung angesagt. Sie wurde von oben durch ein Flugzeug kontrolliert, welches gegen 22.30 Uhr im Raum Weißenhorn zu hören war. Kurz darauf sah man in östlicher Richtung einen Feuerschein. Einige Leute, die auf der Straße waren, vermuteten den Absturz dieses Flugzeuges. Auch Zugführer Karl Rembold und zwei Rot-Kreuz-Kameraden sahen dies und alarmierten den Zugarzt Dr. Veit. Mit seinem Wagen fuhren sie dem Feuerschein in Richtung Wallenhausen zu. Tatsächlich sahen sie nach dem Ortsausgang Biberberg in Richtung Autenried das Flugzeugwrack in der Dunkelheit auf einer Wiese liegen. Mit Zündholz und Feuerzeugen wurde nach überlebenden gesucht. Zwei schwerverletzte Besatzungsmitglieder gaben noch Lebenszeichen von sich; Dr. Veit versuchte alles menschenmögliche, aber die Verletzungen waren so schwerwiegend, dass jegliche Hilfe vergebens war. Bei diesem Unglück fanden zwölf Menschen den Tod. Am 18. Oktober 1936 beteiligte sich der Sanitätszug Weißenhorn zum ersten Mal an einer Großübung, welche die BezirkskolonnenabteiIung Neu-Ulm durchführte. Über zweihundert Sanitätsmänner aus den umliegenden Sanitätskolonnen waren im Einsatz. Weißenhorn hatte die Aufgabe, einen Truppenverbandsplatz in einer Sandgrube in Betlinshausen einzurichten. Der damalige Präsident des Deutschen-Roten-Kreuzes, Herr Dr. Adam aus München, war bei dieser Übung anwesend. Nach einem kameradschaftlichen Beisammensein machte sich der Sanitätszug wieder auf den Heimweg. Bemerkenswert ist, dass Anmarsch und Heimweg mit dem Material zu Fuß bewerkstelligt wurden. Das Jahr 1936 war für den Sanitätszug arbeitsreich - und das mit großem Erfolg. Es wurden Uniformröcke für sämtliche Sanitätsmänner angeschafft, Geräte und Sanitätsmaterial wurden vermehrt. Dies konnte erreicht werden, da verschiedene Bürger der Stadt und Gönner des Roten Kreuzes namhafte Spenden beisteuerten. Der Wert der Uniformen betrug RM 1.401,--. Im März 1937 wurde dem Sanitätszug auf Antrag der Mitglieder bei der Stadt Weißenhorn ein Raum in der Berufsschule, Hauptstraße 8 zugeteilt, welcher als Material- und Wachraum fungierte. Ab 1. April 1937 wurde ein Sonntagsbereitschaftsdienst aufgestellt; jeweils drei Männer hatten Dienst von 8.00 bis 20.00 Uhr. Am 14. August 1938 mussten an die zehn Mann als Sanitäter zur Wehrmacht einrücken, wobei sie jedoch das Glück hatten, bald wieder zu Hause zu sein. Bei Kriegsausbruch zog man den Großteil des Zuges ein. Laufende Einberufungen ließen den Zug immer mehr zusammenschrumpfen. Viele der Sanitäter machten den Polenfeldzug mit. Im Laufe des Krieges standen die Männer des Sanitätszuges Weißenhorn an allen Frontabschnitten als Sanitäter im Dienst. Die Älteren, zu Hause gebliebenen, mussten sich imKrankenhaus und dem Luftschutz zur Verfügung stellen. In den frühen Morgenstunden des 5. März 1938 entgleiste der Arbeiterzug nach Ulm in Höhe des Eschachwaldes. Durch einen Gewitterregen am Vorabend waren die Geleise unterspült. Es gab mehrere Verletzte und einen Toten zu beklagen. Bei diesem Einsatz beteiligten sich alle erreichbaren Männer des Sanitätszuges Weißenhorn.
1946 - 1955 | Sanitätszug
Unsere Idee überstand auch 1945 Auch im totalen Chaos nach dem zweiten Weltkrieg vergaßen einige beherzte Frauen und Männer die Idee ihres großen Vorbildes Henry Dunant nicht und schalteten sich in die Betreuung der vielen Wehrmachtsangehörigen ein, die im Gefangenenlager in Ludwigsfeld zusammengepfercht worden waren. In Weißenhorn und den Dörfern der Umgebung sammelten sie Lebensmittel und fuhren diese mit Leiterwagen nach Ludwigsfeld, obwohl das die Besatzungssoldaten gar nicht gerne sahen. Der Zug Weißenhorn, der in diesen Tagen wieder aufgebaut wurde, nahm sich neben den vielen Kriegsgefangenen auch der ersten Flüchtlinge aus dem Osten an, die damals nach Weißenhorn strömten. Der Wiederaufbau wäre ohne den ärztlichen Leiter Dr. Veit, den Zugführer Leo Reil und die Bereitschaftsleiterin Zenta Kollmann kaum denkbar gewesen. Nach dem Tode des unvergesslichen Dr. Otto Veit nahm Dr. med. Max Rauth dessen Stelle bis 1950 (Berufung zum Kreischefarzt) ein. Die ärztliche Betreuung lag nun in den Händen von Dr. med. Anton Ehret. Ab 1952 übernahm Karl Schneider von Leo ReiI, der sich beruflich veränderte, die Führung des Zuges. Hand in Hand mit dem Wiederaufbau der Rot-Kreuz- Arbeit ging auch der Ausbau des Krankentransportdienstes. Als Erbschaft aus den Beständen der Wehrmacht fiel dem Roten Kreuz nach dem zweiten Weltkrieg ein alter Opel-Blitz-Sanka zu. Dieses erste motorisierte Krankentransportfahrzeug in der Geschichte des Weißenhorner Roten Kreuzes wurde durch einen Angestellten der Stadt Weißenhorn gefahren. Im Jahr 1946, als ein neuer Wagen angeschafft wurde, war es dann der damalige Krankenkassenleiter Georg Heichlinger, der sich ehrenamtlich als Fahrer des Krankenwagens zur Verfügung stellte. Später, 1949, übernahmen Josef Lochbronner Sen. und sein Sohn Rudi Lochbronner den ehrenamtlichen Krankentransportdienst. Dieser weitete sich in der Folgezeit derartig aus, dass eine ehrenamtliche Besetzung nicht mehr ausreichend war. Rudi Lochbronner wurde 1960 als hauptamtlicher Fahrer des Krankenwagens übernommen. Alle vierzehn Tage führte seitdem die freiwillige Helferschar der Kolonne am Wochenende jahrein und jahraus zur Entlastung des Krankenwagenfahrers den Transportdienst durch.
1956 - 1963 | Sanitätskolone
Im Jahre 1956 trat Karl Schneider altershalber als Zugführer zurück und Gründungsmitglied Xaver Spleiß übernahm die Leitung der Rot-Kreuz- Männer. Unter seiner Führung setzte sich der stetige Aufstieg fort, und als der Zug Ende des Jahres 1958 vierunddreißig Mitglieder zählte, konnte daran gedacht werden, die Erhebung der Kolonne zu beantragen. Das geschah in einer Zeit, in der der Zug den „Buckel voller großer Sorgen“ hatte, denn es war allmählich bekannt geworden, dass sich die Stadt mit dem Gedanken trug, die alte Berufsschule, in der der Zug untergebracht war, zu verkaufen. Am 12. April 1959 war es dann so weit: Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes erfolgte in Neu-Ulm die Erhebung des Sanitätszuges Weißenhorn zur Kolonne. In diesem historischen Augenblick in der Geschichte des Roten Kreuzes in Weißenhorn brachte Zugführer Xaver Spleiß erstmals den Gedanken ins Spiel, ein eigenes Heim zu bauen. Am 14. Mai 1959 stimmte der Rat der Stadt diesem Wunsch des Roten Kreuzes zu. Die Kolonne erhielt den Platz mit der Auflage, alsbald eine Planskizze einzureichen. In der Zwischenzeit musste auch das gekündigte Heim geräumt werden. In der Schreinerwerkstätte bei Kolonnenführer Xaver Spleiß wurde eine provisorische Heimstatt aufgeschlagen. Am 9. Juli 1959 wurde die erste Kolonnenversammlung anberaumt, die sich mit der Bildung der Kolonnenführung befasste. Dr. med. Eberhard Thäle, der Chefarzt der Inneren Abteilung des Weißenhorner Krankenhauses, übernahm als Kolonnenarzt die ärztliche Betreuung des Weißenhorner Roten Kreuzes. Zugführer Xaver Spleiß avancierte zum Kolonnenführer. Sein Stellvertreter wurde Walter Simmendinger. Unter diesem Team war der Startschuss für eine gute Entwicklung der jungen Kolonne und die Lösung der räumlichen Schwierigkeiten gegeben. Die Planung des Heimbaues, die sich bis ins Frühjahr 1960 hinzog, war kein Honiglecken und machte selbst die größten Optimisten zu Kopfhängern. Doch dann klappte es, und ein Jahr nach dem ersten Start wurden die Pläne genehmigt. Der Weg zum Bauen war frei und der 30. Juli 1960 sah bereits die Erstellung des Schnurgerüstes und den ersten Spatenstich durch den Stadtrat Richard Schmid. Nach dem Erdaushub wählten die Männer der Kolonne dann für einige Wochen Pickel und Schaufel zu ihrem Handwerkszeug. Jeden Abend und an ihren freien Samstagen arbeiteten die Männer der Kolonne unter Führung von Xaver Spleiß, der auch hier der erste Mann der Kolonne war, auf der großen Baustelle. Rund vier Wochen schwerer Arbeit, wobei oft bis zur Mitternachtsstunde gearbeitet wurde, waren nötig, um die Fundamente und den Keller zu betonieren. Kolonnenführer Xaver Spleiß wurde Architekt, Bauleiter, Organisator, Vesperholer, Maurer und Hilfsarbeiter zugleich. Kurzum er setzte sich mit aller Kraft für die Verwirklichung seines Traumes ein. Nicht weniger als seine Rot-Kreuz-Kameraden. Selbst Kolonnenarzt Dr. Thäle arbeitete einige Male wacker mit. Neben dieser gewaltigen sommerlichen Arbeitsleistung - insgesamt waren 1.785 Arbeitsstunden notwendig - hatten die Rot-Kreuz-Männer auch noch den laufenden Dienst zu verrichten. Es war jedes zweite Wochenende der Krankentransportdienst durchzuführen, die Fußballfelder in Weißenhorn und Illerberg waren zu betreuen, und bei allen größeren Veranstaltungen musste eine Bereitschaft gestellt werden. Als dann am 3. Dezember 1960 die Grundsteinlegung erfolgen konnte, war gleichzeitig Gelegenheit, das 25-jährige Bestehen der Kolonne zu feiern. Der unvergessliche, in der Zwischenzeit verstorbene Kreisvorsitzende, Oberbürgermeister Dr. jur. Tassilo Grimmeiß (Neu- Ulm) nahm damals, assistiert von den prominenten Ehrengästen, die Einmauerung einer kupfernen Urne mit der Grundsteinlegungsurkunde und verschiedenen Zeugnissen der heutigen Zeit vor. Die von Kunstmaler Albert Dillmann (Senden) in schöner gotischer Schrift gefertigte Urkunde begann mit den Worten: „lm Namen Gottes und Erbittung seines Segens für alle Zeiten, legen wir heute am 3. Dezember 1960, dem Tage des heiligen Franziskus Xaverius, im fünfundzwanzigsten Jahre des 18 Bestehens des Roten Kreuzes in Weißenhorn den Grundstein zum Neubau eines Kolonnenhauses.“ Auf weiteren sechs Blättern ist die Geschichte der Sanitätskolonne und die Erstellung des Hauses geschildert. Unterzeichnet wurde die Urkunde von sämtlichen Angehörigen der Kreisvorstandschaft und allen Mitgliedern der Kolonne Weißenhorn. Es waren festliche Stunden damals in der Turnhalle und am Bauplatz, die noch bei allen Weißenhorner Rot- Kreuzlern in bester Erinnerung sind. Aber auch 1961 gehörte die ganze Kraft der Kolonne dem weiteren Ausbau des Heimes, wenn es auch seit der Erkrankung des Motors Xaver Spleiß nicht mehr so schnell vorwärts ging wie früher. Im Jahr 1961 wurden aber immerhin noch 1.655 Stunden freiwilliger Arbeit geleistet. Die Männer des Roten Kreuzes waren Maurer, Elektriker, Schreiner, Installateure, Gipser, Spengler, Fliesenleger und Maler zu gleicher Zeit. Schließlich war es aber dann doch so weit, so dass Ende November 1961 das Heim bezugsfertig war. Der erste Gast im neuen Haus war eine Mädchenklasse der hiesigen Volksschule, die hier dank des Entgegenkommens des Roten Kreuzes einziehen konnte und so dem Schichtunterricht entging. Verbunden mit einer Weihnachtsfeier erfolgte am 17. Dezember 1961 eine inoffizielle Eröffnung. Die damals von den Gästen ausgesprochene Hoffnung, dass mit der Fertigstellung des Hauses eine weitere Intensivierung der Rot-Kreuz-Arbeit eintritt, erfüllte sich vollkommen. Obwohl sich die Schwerarbeiter von 1960 und 1961 noch einmal in Gärtner verwandeln mussten und letzte Hand an das „Make up“ des Hauses und Vorgartens anlegten, wurde die Ausbildungsarbeit mit aller Kraft vorangetrieben. Das Heim bot nun Gelegenheit, einmal wöchentlich den Dienstabend durchzuführen und die Kenntnisse der Kolonne richtig aufzufrischen. Dabei waren dann auch die ärztlichen Vorträge, die von Dr., Thäle, dem Chefarzt der Inneren Abteilung des hiesigen Krankenhauses gehalten wurden, sehr wertvoll. Die Gesamtbauzeit des Kolonnenhauses betrug eineinhalb Jahre, wenn man bedenkt, dass es in Eigenleistung gebaut wurde, war es eine tolle Leistung. Dafür gebührt dem damaligen Kolonnenführer Xaver Spleiß mit seinen Männern besonderer Dank und Anerkennung. Die Einweihung des Hauses wurde aus organisatorischen Gründen auf das Jahr 1963 verschoben. Die Dienstabende wurden wieder aufgenommen und auf Freitag 20.00 Uhr festgelegt. Am 22. März 1962 wurde zum ersten Mal in Weißenhorn ein Blutspendetermin durchgeführt. Obwohl dies für Weißenhorn ganz neu war und die Reklame und Aufklärung kurzfristig durchgeführt werden musste, stellten sich trotzdem 60 Spender zur Verfügung. Im Jahr 1962 fand auch ein Krankentransportlehrgang, ein Ausflug, eine gemeinsame Übung mit der freiwilligen Feuerwehr Weißenhorn und eine Faschingsveranstaltung statt. Am 23. November 1962 erhielt Kolonnenführer Xaver Spleiß vom ersten Vorsitzenden Dr. Lang das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes überreicht. Im Jahre 1963 wurde der hundertste Jahrestag einer der größten humanitären Bewegungen in der Geschichte der Menschheit begangen. Unter diesem Motto fand die Einweihung des Kolonnenhauses am 22. und 23. Juni statt. Herr Oberbürgermeister Dr. Lang begrüßte mehrere prominente Gäste aus nah und fern, darunter auch den Regierungspräsidenten von Schwaben Herrn Dr. Michael Fellner. Als leitender Kolonnenarzt hielt Dr. med. E. Thäle die Festansprache. Hochwürden Geistlicher Rat Hirner und Stadtpfarrer Hiller weihten das neue Heim; den Festakt umrahmte musikalisch der Orchesterverein Weißenhorn. Um 19.00 Uhr war ein Unterhaltungsabend in der Stadthalle Weißenhorn zu Gunsten der Sanitätskolonne. Am Sonntag ging es weiter mit Totenehrung, Gottesdienst, einem Platzkonzert der StadtkapeIle Weißenhorn und mit dem Spielmannszug der Sanitätskolonne Neu-Ulm. Nachmittags um 14.00 Uhr gab es für die Bevölkerung die Gelegenheit, das Kolonnenhaus sowie die Geräte und Ausrüstung zu besichtigen. Anlässlich der Kolonnenhauseinweihung wurde am 9. Oktober 1963 eine Jugend- Rot-Kreuz-Gruppe gegründet. Unter diesen Jugendlichen waren der spätere Kolonnenführer Franz Bauer und sein Stellvertreter Helmut Seitz.
1964 - 1977 | Sanitätskolone
Die Arbeit der Sanitäter war geprägt durch neuen Schwung im Kolonnenhaus. Die Ausbildung wurde aktiviert, die Kameradschaft gepflegt, und immer neue Aufgaben kamen auf die Sanitätskolonne zu. Der Rettungsdienst und Krankentransport wurde auf zwei Fahrzeuge mit zweihauptamtlichen Fahrern erweitert. Am 22. Februar 1976 konnte der erste Rettungswagen in Weißenhorn seiner Bestimmung übergeben werden. Durch die größer werdenden Aufgaben im Rettungsdienst wurden die Räumlichkeiten zu klein, und es wurde überlegt, einen Erweiterungsbau am Kolonnenheim vorzunehmen. Die Planung wurde vollständig durchgeführt und auch genehmigt. Geldmangel ließ dieses Vorhaben aber scheitern. Am 22. Dezember 1972 überreichte der Vorsitzende des BRK Neu- Ulm, der Oberbürgermeister Dr. Lang, fünfzehn Aktiven das Leistungsabzeichen in Bronze Stufe I. Dr. Lang betonte dabei, daß die Weißenhorner die ersten im Landkreis sind, welche die Prüfung bestanden haben. Zwei Jahre später waren es wiederum die Weißenhorner Rot-Kreuzler, die als erste im Landkreis das Silberne Leistungsabzeichen Stufe II nach erfolgreicher Prüfung erhielten. Festliche Ansprachen und Dankesworte, Ehrungen und Glückwünsche, sowie musikalische und gesangliche Darbietungen von der Jugendkapelle Attenhofen und dem Gesangsverein Liederkranz Weißenhorn vorgetragen, waren in der Programmfolge des Festabends. Unter den vielen Gästen im vollbesetzten Saal der Äußeren Taverne in Pfaffenhofen waren zahlreiche kommunale Vertreter mit Landrat Franz Josef Schick, Oberbürgermeister Dr. Lang, Bürgermeister Max Baur und Bürgermeister Bürzle, Pfaffenhofen, erschienen. Dem Kolonnenführer Franz Xaver Spleiß, seit 1956 an der Spitze der Kolonne, wurde für seine Verdienste die Ehrenmitgliedschaft der Bayerischen Sanitätskolonnen verliehen. Im Jahr 1977 stellte sich Franz Xaver Spleiß nicht mehr zur Wahl als Kolonnenführer. Er meinte, dass es mit 68 Jahren Zeit sei, einem Jüngeren Platz zu machen.
1978 - 1985 | Sanitätskolone
Fünf Männer und eine Frau waren der Grundstock zur Gründung einer Rot-Kreuz-Gruppe in Pfaffenhofen. „Der Anfang ist gemacht“, meinte Kreiskolonnenführer Anton Beckel. Bis November 1980, dem Tag der Erhebungsfeier zur Rot-Kreuz- Gruppe Pfaffenhofen wuchs die Mitgliederzahl auf 15 aktive Männer und 5 Frauen. Als Gruppenleiter wurde Franz Bauer aus Weißenhorn ernannt. Kreisübung des BRK Kreisverbandes Neu-Ulm am 20.Mai 1980 in Weißenhorn 134 Sanitätsmänner, 44 Mitglieder der Frauenbereitschaft, 5 Ärzte und 63 Feuerwehrleute aus Weißenhorn waren bei der großen Katastrophenschutz-Kreisübung am Bahnhofsgelände dabei. „Sie klappte wie am Schnürchen“ meinte Kreiskolonnenführer Anton Beckel. Besonders lobte er die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Weißenhorn. In diesem Jahr feierte auch unser Kolonnenarzt Dr. Thäle seinen 60. Geburtstag. Das erste Skiwochenende der Sanitätskolonne in Hörmoos bei Hittisau fand im Winter 1982 bei den Aktiven großen Anklang. Katastrophen-Vollschutzübung in Weißenhorn am 3.September 1983 unter Annahme eines Spannungsfalles. Rund 500 Teilnehmer der Sanitätsdienste, des Technischen Hilfswerkes, der Feuerwehren und des Landratsamtes demonstrierten, wie rasch in einem Ernstfall Verletzte geborgen und versorgt werden können. Landrat Josef Schick stellte lobend fest, dass der Landkreis Neu-Ulm für Katastrophenfälle gut gerüstet sei. Zugerhebung der Rot-Kreuz-Gruppe Pfaffenhofen am 19. November 1983 Knapp 5 Jahre seit der Gründung der Rot-Kreuz-Gruppe waren vergangen. Besonderer Dank gilt dem Zugführer Franz Bauer, der durch umsichtige Arbeit die Gruppe aufgebaut hat. Als einen bedeutsamen Anlass für den Markt Pfaffenhofen bezeichnete Landrat Josef Schick die Zugerhebung, die im Gasthof Adler im Biberberg stattfand. Als erster Zugführer wurde Erwin Heinrich berufen. Am 15. November 1983 feierte das Gründungsmitglied der Sanitätskolonne Weißenhorn, Franz Xaver Spleiß, seinen 75. Geburtstag. Seit seiner Rot-Kreuz-Pensionierung betreute er mit seiner Ehefrau Hulda das Rot-Kreuz-Heim. Im Mai 1984 zeichnete Landrat Franz Josef Schick als erster Vorsitzender des BRK Neu-Ulm zwölf aktive Frauen und Männer nach erfolgreich abgelegter Prüfung mit dem Leistungszeichen in Gold der Stufe III aus. Allein fünf davon sind aus dem Bereich Weißenhorn die als erste im Landkreis diese hohe Qualifikation erhielten. Es waren dies Marianne Fruth, Franz Maier, Erwin Heinrich, Franz Bauer und Helmut Seitz. Dies zeugt von einem hohen Ausbildungsstand der Sanitätskolonne Weißenhorn. Traurige Nachricht erschütterte dieAktiven am 14. November 1984. Der langjährige Kolonnenführer Franz Xaver Spleiß verschied unerwartet einen Tag vor seinem 76. Geburtstag. Kolonnenführer Peter Gangl stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl am 3. Mai 1985. Neuer Kolonnenführer wird Franz Bauer. Erste Ausbesserungsarbeiten am Kolonnenhaus begannen im Mai 1985. Das Eternitdach wurde gereinigt und neu gestrichen, die Hofterrasse gepflastert und ein neues Garagentor eingesetzt. Zum 50. Jubiläum beschaffte sich die Bereitschaft Weißenhorn einen mobilen Wachcontainer und baute diesen in Eigenleistung aus. Seither wird diese für größere Sanitätsveranstaltungen der Bereitschaft genutzt und bietet dabei den Patienten und Sanitätern ein ruhiges Umfeld, sowie Schutz vor Wind und Wetter.
1986 - 1993 | Sanitätskolone
1986 wurden die ersten Fahrzeuge des Bayerischen Sanitätszugs durch die Bereitschaft Weißenhorn sowie den Kreisverband Neu-Ulm finanziert und in Weißenhorn stationiert. Der Sanitätszug sollte im Vollausbau aus vier Gruppen mit jeweils einen sogenannten Arzttruppwagen und sowie zwei Krankentransportwagen mit je vier Tragen bestehen. Im September 1987 waren Sanitäter der Bereitschaft Weißenhorn zum ersten Mal beim Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest in München. Seit nun mehr 23 Jahren unterstützt die Bereitschaft den Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest. Dort ist unsere Bereitschaft mittlerweile eine feste Größe im Einsatzgeschehen geworden. Im Jahr 1988 baute die Bereitschaft Weißenhorn in Eigenleistung eine weitere Halle für vier Einsatzfahrzeuge. Diese Halle dient seither für den Bayerischen Sanitätszug und nach der Reorganisation der Einheiten für die SEG San als Unterkunft. Statt Fachdienste und K Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 10-Jährigen Bestehen des Zuges Pfaffenhofen im Jahr 1989, gab es in Pfaffenhofen eine große Katastrophenschutzübung, bei welcher sich auch die Kameraden der Bereitschaft München Süd2, sowie der gesamte Kreisverband, und die Bundeswehr beteiligten. Auch wurde bei diesem Anlass die Patenschaft der Bereitschaften München Süd2 und Weißenhorn geschlossen. Am sonntäglichen Festgottesdienst in Pfaffenhofen erhielt die Bereitschaft Weißenhornein Überraschungsgeschenk aus München. Die Bereitschaft München Süd2 überreicht den Weißenhornern eine Rotkreuzfahne. Aufgrund der Grenzöffnung der DDR kam es in diesem Jahr auch zu Flüchtlingsströmen nach Bayern. So wurde auch der Lehrsaal im Rotkreuzhaus Weißenhorn mit Stockbetten und Spinden als Auffanglager vorbereitet. Durch die geänderten politischen Verhältnisse in Rumänien wurde es möglich den dort notleidenden Menschen Hilfe zukommen zulassen. So beteiligte sich auch die Bereitschaft Weißenhorn beim ersten Hilfskonvoi nach Rumänien. Dieser wurde damals durch den Bezirksverband Schwaben organisiert. In den Jahren bis 1990 organisierte die Bereitschaft Weißenhorn 13 weitere Hilfstransporte nach Rumänien. Die Hilfsgüter wurden immer selbst durch die Bereitschaft an Bedürftige bzw. an das dortige Rote Kreuz sowie Krankenhäuser und Kinderheime verteilt. So wurde zum Beispiel auch das Krankenhaus Sibiu mit einer Notstromversorgung ausgestattet. Um den Fahrzeugen des Bayerischen Sanitätszuges, welche vom Freistaat Bayern angekündigt wurden einen Stellplatz zu bieten, wurde im Jahr 1991 mit bereitschaftseigenen Mitteln in Pfaffenhofen ein Stützpunkt mit einer Garage für zwei Einsatzfahrzeuge erbaut. 1992 bis 1998 war die Bereitschaft im Auftrag des Therapiezentrums Burgau unterwegs. Es wurden an den Wochenenden die Patienten mit einem Krankenwagen der Bereitschaft zu ihren Angehörigen nach Hause und wieder zurück gefahren. Dabei wurden die Patienten in einem Umkreis von bis zu 170km transportiert. An manchen Wochenenden waren dabei bis zu drei Fahrzeuge gleichzeitig auf der Straße.
1994 - 1999 | Bereitschaft
Die Bereitschaft entstand 1994 durch den Zusammenschluss der Frauenbereitschaft und der Sanitätskolonne. Bereitschaftsleiter wurde Franz Bauer gewählt, der auch schon zuvor Kolonnenführer war. Im gleichen Jahr hat die Bereitschaft Weißenhorn begonnen, die Koronarsportgruppe des TSV Weißenhorn sanitätsdienstlich zu betreuen. Dazu wurde eigens ein EKG mit Defibrilator angeschafft. 1994 baute dann die Bereitschaft Weißenhorn mit eigenen Mittel eine Waschhalle, welche auch gleichzeitig als Stellplatz für das neu beschaffte Fernmeldefahrzeug, dienen sollte. Dieses Einsatzleitfahrzeug, ein MAN 4x4, wurde dann auch durch unsere Helfer ausgebaut und mit der notwendigen Funk- und Elektrotechnik versehen. In Jahr 1996 konnten wir die Übernahme von bundesfinanzierten Fahrzeugen durch die Bereitschaft feiern. Es wurden der Bereitschaft somit die Fahrzeuge für eine weitere Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst anvertraut. Die Fahrzeuge und die leider unvollständige Ausstattung waren zwar schon relativ alt, sollten aber dennoch weiterhin gute Dienste leisten. Die fehlende Ausstattung wurde zu großen Teilen durch die Bereitschaft organisiert. Nach Jahren der Anstrengung konnte die Bereitschaft 1999 endlich die Einweihung ihres Neu- & Erweiterungsbaues in Weißenhorn feiern. Dafür wurden in den davorliegenden Jahren große Anstrengungen bei der Mittelbeschaffung sowie bei den Handwerklichen Tätigkeiten am Haus selbst erbracht. Die Feierlichkeiten umfassten neben dem Festakt in der Stadthalle auch eine große Katastrophenschutzübung im gesamten Altstadtbereich von Weißenhorn. Diese Übung wurde natürlich durch den gesamten Kreisverband aber auch von unserer Patenbereitschaft unterstützt. Zum Abschluss der Übung und der Feierlichkeiten wurde in den Fahrzeughallen ein legendäres Fest gefeiert. Nur eine Woche später (Pfingsten 1999) kam es zum ersten Jahrhunderthochwasser im Landkreis Neu-Ulm. Hier wurden unsere Helfer auch an Ihre Leistungsgrenzen geführt. So wurde am Pfingstsonntag die Donauklinik evakuiert und am Abend des Pfingstmontag nach Rückgang des Hochwassers die Patienten wieder zurückverlegt.
2000 - 2010 | Bereitschaft
Am 1.1.2000 fand in der Führung der Bereitschaft Weißenhorn ein Generationswechsel statt. Der bisherige Stellvertereter Michael Hinrich wurde zum neuen Bereitschaftsleiter gewählt. 2001 wurde dann der ehmalige Bereitschaftsleiter Franz Bauer zum Kreisbereitschaftsleiter gewählt. Zum Stellvertreter wurde Michael Heinrich bestellt. Um bei großen Schadenslagen die Sanitätseinsatzleitung, bestehend aus Organisatorischem Leiter und Leitendem Notarzt, von allgemeinen Verwaltungsaufgaben freizuhalten, wurde 2002 eine Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung ins Leben gerufen. Für diese wurde das in Weißenhorn vorgehaltene Fernmeldefahrzeug, sowie dessen Besatzung herangezogen. Im August 2002 bereiteten sich unsere Sanitäter und Betreuer wieder einmal auf das Schlimmste vor. Es galt ein weiteres Hochwasser an Iller und Donau zu bewältigen. Glücklicherweise wurden dieses Mal die prognostizierten Pegelstände nicht erreicht. So konnten die errichteten Notunterkünfte am Abend des 14.August 2002 wieder abgebaut werden. Leider währte die Ruhe nur wenige Stunden, denn bereits in der folgenden Nacht wurden unsere Einsatzkräfte zum Elbehochwasser nach Dresden gerufen. Im Mai 2004, kurz nach Mitternacht wurden unsere Einsatzkräfte zum Großbrand der Fachklinik Ichenhausen gerufen. Dort halfen unsere Schnelleinsatzgruppen sowie unser Rettungswagen bei der Evakuierung der Klinik. Auch unsere Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung half bei der Abwicklung der Transporte. Im gleichen Jahr begann die Bereitschaft Weißenhorn auch mit dem Aufbau eines „Helfer vor Ort“ oder auch „First Responder“ genannt, um den Mitbürgern der Gemeinden Weißenhorn, Pfaffenhofen und Roggenburg schnelle Hilfe zu bieten. Dabei waren unsere Helfer immer dann zur Stelle, wenn die Rettungsmittel des primären Rettungsdienstes bereits in andern Einsätzen gebunden waren. Leider mussten wir diese Dienstleistung nach zwei erfolgreichen Jahren mangels der Finanzierung eines geeigneten Fahrzeuges einstellen. Im September 2004 fand in Ulm und Neu-Ulm der erste Einsteinmarathon statt. Hierbei half unsere Bereitschaft bei der Sanitätsabsicherung und seither jedes Jahr aufs Neue. Bei den Bauarbeiten zur Neugestaltung des Bahnhofbereichs in Neu-Ulm kam es 2005 bei Baggerarbeiten zum Fund einer Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg. Zur Evakuierung der angrenzenden Gebäude waren unsere Helfer vor Ort. Im Februar 2005 wurde durch die Bereitschaft die Sanitätsabsicherung bei den Bergungsarbeiten eines umgestürzten Kesselwagons in Weißenhorn übernommen. Auch die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung war in diesem Jahr bei verschiedenen Einsätzen gefordert. Im August wurde bei einem schweren Verkehrsunfall auf der A7 die Sanitätseinsatzleitung durch unsere Helfer unterstützt, sowie beim Gasaustritt am 12. Dezember in der Reuttier Straße in Neu-Ulm. Den größten Einsatz in diesem Jahr mussten unsere Helfer bei der Evakuierung der Donauklinik Neu-Ulm leisten. Dies war aufgrund eines erneuten Iller- und Donauhochwassers notwendig geworden.

2006 – ein Jahr der Superlativen

Aufgrund der anstehenden Fußball- Weltmeisterschaft, wurde auf dem Flughafen Memmingerberg eine Großübung des Bezirksverbandes Schwaben angehalten. Natürlich waren unsere Helfer mit ihren Schnelleinsatzgruppen mit dabei. Es ging darum, das neue Konzept der Sanitätskontigente zu beüben. In dieser Einsatzformation ging es auch für uns zur WM nach München und Nürnberg. Zwischen den WM-Einsätzen gab es noch einen Bombenfund in Günzburg zu bewältigen. Auch hier waren unsere Helfer vor Ort. Auch besuchte in diesem Jahr Papst Benedikt XVI die Stadt Regensburg. Hier unterstütze die Bereitschaft mit einer Schnelleinsatzgruppe die dortigen Einheiten. Die Bereitschaftsleitung organisierte für ihre Helfer im Juni 2007 ein Ausbildungscamp in Babenhausen. Leider hatten wir nicht viel Glück mit dem Wetter, so dass alles im strömenden Regen stattfand. Im September brannte die Fachklinik in Ichenhausen zum zweiten Mal. Wieder waren Helfer der Bereitschaft vor Ort. Im neuen Bahntrog in Neu-Ulm fand eine Katastrophenschutzübung im November statt, bei der auch unsere Einsatzkräfte mit dabei waren. Anfang Mai 2008 gab es in Neu- Ulm einen Großbrand. Hierbei half unsere Schnelleinsatzgruppe bei der Evakuierung des Mehrfamilienhauses. Auch war die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung mit vor Ort. Im Sommer stand dann die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz vor der Tür. Hierbei war eine Schnelleinsatzgruppe aus Weißenhorn, sowie weitere Rettungs- und Krankentransportwägen zur Unterstützung des ÖRK in Klagenfurt. Dieser Einsatz dauerte eine ganze Woche. Auch waren weitere Helfer für mehrere Tage in Innsbruck zur Unterstützung des Sanitätsdienstes angefordert. 2009 feierte die Bereitschaftsjugend Pfaffenhofen ihr 10-jähriges Gründungsjubiläum. Diese wurde 1999 von Thomas Baum gegründet. Seither wird diese Gruppe durch die Jugendlichen die damals gewonnen werden konnten weiter in die Zukunft geführt. Neben unseren üblichen Sanitätseinsätzen begannen wir noch im selben Jahr mit der Renovierung des alten Garagenteils. Dabei wurde zusätzlich für Wartungsabreiten eine Werkstattgrube in den Garagenboden integriert. Dies erfolgte in Eigenleistung und mit bereitschaftseigenen Mitteln. Mitte 2009 wurde diese dann fertig gestellt. In dieser neu renovierten Garage fand dann auch die Fahrzeugweihe für den neuen Notfallkrankentransportwagen statt. Dieser wurde der Bereitschaft vom Bund zur Verfügung gestellt. Dieser ist das Ersatzfahrzeug, für ein bereits vor 8 Jahren ausgemustertes Bundesfahrzeug. Die Bereitschaft konnte sich im Januar 2010 glücklich schätzen, als sie einen zweiten baugleichen Krankentransportwagen vom Land Bayern zur Verfügung gestellt bekam. Am 14.3.2010 wurden die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung sowie die beiden Schnelleinsatzgruppen Sanitätsdienst um 6:30 Uhr zu einem Busunglück auf der A8 Höhe Rasthof Seligweiler gerufen. Dort gab es 50 Verletzte sowie leider auch zwei Tote Personen zu beklagen. Unsere Helfer unterstützten diesen Einsatz und beteiligten sich auch bei der betreuten Rückführung der Unverletzten nach Karlsruhe mit unserem Mannschaftstransportwagen. Sämtlichen Bereitschaftsmitgliedern, die diese Arbeit geleistet haben, sei hier gedankt. Die Sanitätsdienste bei Veranstaltungen, die Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe und Sofortmaßnahmen am Unfallort, die Blutspendedienste, die ehrenamtlichen Stunden im Rettungsdienst, welche die Bereitschaftsmitglieder in freiwilligem und unentgeltlichem Dienst am Nächsten mit so vorbildlichem Idealismus und großem persönlichen Einsatzwillen geleistet haben, sind in diesen Zeiten nicht zu kurz gekommen. Die Männer und Frauen der Bereitschaft Weißenhorn haben in ihrer 75-jährigen Geschichte gezeigt, dass sie die ihnen gestellten Aufgaben erfüllen und in allen Notlagen einsatzbereit sind.